Mietzahlungsausfallversicherung in Spanien: Was Mieter wissen müssen

Eine Immobilie zu mieten ist in Spanien nach wie vor eine beliebte Wahl – etwa jeder vierte Einwohner lebt in einer Mietwohnung. Infolgedessen schließen immer mehr Vermieter eine Mietausfallversicherung ab, um sich vor möglichen finanziellen Risiken zu schützen. Diese Maßnahme wirkt sich auch direkt auf die Mieter aus. Daher ist es wichtig, dass Sie verstehen, wie diese Versicherung funktioniert, warum sie eingesetzt wird und was von Ihnen erwartet wird.

Was ist eine Mietzahlungsausfallversicherung?

Dabei handelt es sich um eine spezielle Versicherung, die der Vermieter abschließt, um eine Entschädigung zu erhalten, falls der Mieter die Miete nicht mehr zahlt.

Die Versicherung erstattet die unbezahlte Miete für einen bestimmten Zeitraum – in der Regel zwischen 6 und 18 Monaten, je nach den Bedingungen der Police.

Neben der Erstattung der Miete kann die Police auch Folgendes beinhalten:

  • Rechtsbeistand im Falle einer Räumungsklage,
  • Zahlung unbezahlter Rechnungen von Versorgungsunternehmen,
  • Entschädigung für Schäden an der Immobilie,
  • Reinigungs- und Wiederherstellungsdienste, nachdem der Mieter die Immobilie verlassen hat.

Wie funktioniert das?

1. Mieter-Screening

Bevor die Versicherungsgesellschaft die Police ausstellt, führt sie eine Hintergrundprüfung des Mieters durch, bei der die finanzielle Stabilität, der Arbeitsvertrag, die Kreditgeschichte und eventuell bestehende Schulden geprüft werden. Ohne diese Genehmigung kann die Police nicht ausgestellt werden.

2. Ausstellung der Police

Wenn der Mieter die Kriterien erfüllt, unterschreibt der Vermieter die Versicherungspolice. Darin werden die Versicherungsdauer (6, 9, 12 oder 18 Monate), die abgedeckten Risiken und optionale Zusatzleistungen festgelegt.

3. Versicherungsanspruch

Wenn der Mieter die Miete nicht mehr zahlt, reicht der Vermieter eine Räumungsklage bei Gericht ein und benachrichtigt die Versicherungsgesellschaft.

4. Auszahlung der Entschädigung

Sobald alle erforderlichen Dokumente eingereicht sind, beginnt die Versicherungsgesellschaft mit der Entschädigung des Vermieters gemäß den Versicherungsbedingungen.

Was sind die Anforderungen an die Mieter?

Um von der Versicherungsgesellschaft genehmigt zu werden, muss der Mieter die folgenden Bedingungen erfüllen:

  • Nicht in Schuldnerverzeichnissen (z.B. ASNEF, RAI) aufgeführt sein,
  • Sie haben einen gültigen Arbeitsvertrag mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr,
  • Verdienen Sie ein stabiles Einkommen, bei dem die Miete 40-45% des Jahreseinkommens nicht übersteigt,
  • Legen Sie Belege vor: einen gültigen Arbeitsvertrag, aktuelle Lohnabrechnungen (nóminas), eine Steuererklärung oder eine Einkommensbescheinigung.

Wenn Sie diese Bedingungen erfüllen, kann der Vermieter die Police absichern, ohne zusätzliche Garantien (z.B. eine Bankgarantie oder eine hohe Kaution) zu verlangen.

Wie viel kostet es und wer bezahlt es?

Die durchschnittlichen Kosten für diese Versicherung liegen zwischen 3% und 5% der Jahresmiete.

Wenn die Miete beispielsweise 500 € pro Monat beträgt, würde die jährliche Prämie etwa 180 bis 300 € betragen. Über einen Zeitraum von 5 Jahren könnte sich dies auf bis zu 1.500 € summieren – vergleichbar mit den potenziellen Rechtskosten bei Mietstreitigkeiten, was es für viele Vermieter zu einer lohnenden Investition macht.

Wer zahlt dafür?

  • Es gibt keine gesetzliche Vorschrift, die besagt, wer für die Versicherung zahlen muss – es hängt von der Vereinbarung zwischen Mieter und Vermieter ab.
  • In den meisten Fällen zahlt der Vermieter die Prämie, da er der direkt Begünstigte ist.
  • Manchmal können Vermieter die Kosten für die Versicherung in die Miete einbeziehen – dies muss jedoch im Voraus besprochen und vereinbart werden und im Mietvertrag klar festgehalten werden.
  • Die Mieter sind nicht verpflichtet, für die Police zu zahlen, es sei denn, dies wurde vorher ausdrücklich vereinbart. Wird sie ohne die Zustimmung des Mieters aufgenommen, kann die Klausel unwirksam sein.

Wie können Mieter davon profitieren?

Obwohl diese Versicherung zum Schutz von Vermietern gedacht ist, kann sie auch Mietern das Leben erleichtern, insbesondere auf folgende Weise:

Vorteile für Mieter:

  • Anmietung ohne Bankbürgschaft,
  • Vermeiden Sie hohe Kautionen, wenn die Versicherung mögliche Risiken abdeckt,
  • Höheres Vertrauen der Vermieter,
  • In manchen Fällen werden Mietanträge schneller genehmigt, vor allem wenn Ihr Einkommen stabil ist.

Dies ist besonders hilfreich für Mieter aus dem Ausland, die gerade erst in Spanien angefangen haben zu arbeiten oder noch nicht über eine lokale Kreditgeschichte verfügen. Wenn Sie die Versicherungskriterien erfüllen, verbessern sich Ihre Chancen auf einen Mietvertrag erheblich.

Ist die Versicherung obligatorisch?

Nein. Eine Mietausfallversicherung ist nicht gesetzlich vorgeschrieben – weder für Vermieter noch für Mieter.

Sie ist völlig freiwillig, aber aufgrund der zunehmenden Mietausfälle und Rechtsstreitigkeiten ziehen es viele Immobilienbesitzer vor, ihre Interessen auf diese Weise zu schützen.

Welche Versicherungsgesellschaften bieten solche Policen an?

Hier finden Sie einen Vergleich der großen Versicherungsanbieter, die im Jahr 2025 Policen für den Mietausfall anbieten:

Versicherungsanbieter im Jahr 2025: Ein schneller Vergleich

UnternehmenMAPFREALLIANZAXACASERMutua de Propietarios
Miete DeckungBis zu 12 MonateBis zu 12 MonateBis zu 12 MonateBis zu 12 MonateBis zu 12 Monate
Juristische Unterstützung✔️✔️✔️✔️✔️
Mieter-ScreeningOptional✔️✔️Optional✔️
Deckung für Sachschäden✔️✔️✔️
Durchschnittliche Kosten~4%~4.5%~3.5%~4%~4.2%
Wartezeit1 MonatKeineKeine1 MonatKeine
Screening-KriterienFinanzdokumenteRisikobewertungKreditgeschichteInterne ÜberprüfungPersönliche Analyse

Worauf sollten Mieter achten?

Wenn Sie aufgefordert werden, Dokumente “für die Versicherung” vorzulegen, ist das ein normaler Vorgang. Hier ist, worauf Sie achten sollten:

  • Deckungszeitraum – wie viele Monate die Versicherung verpasste Zahlungen abdeckt,
  • Rechtsbeistand – entscheidend im Falle einer Zwangsräumung,
  • Schadenersatz – nicht alle Policen decken Sachschäden ab,
  • Wartezeit (carencia) – ein Zeitrahmen, in dem die Versicherung noch nicht gilt,
  • Der Prozess der Mieterprüfung – je einfacher und transparenter er ist, desto schneller können Sie einziehen.

Tipps für Mieter:

  • Fragen Sie frühzeitig, ob der Vermieter eine Versicherung abzuschließen gedenkt,
  • Legen Sie die Dokumente ruhig vor – das ist Teil des Standardverfahrens,
  • Vergewissern Sie sich, dass die Bedingungen im Mietvertrag klar angegeben sind,
  • Wenn die Kosten in der Miete enthalten sind, vergewissern Sie sich, dass sie schriftlich vereinbart wurden,
  • Im Zweifelsfall sollten Sie einen Immobilienmakler konsultieren.

Die Mietausfallversicherung in Spanien ist nicht nur eine Möglichkeit, Vermieter zu schützen – sie ist auch ein Instrument, das zuverlässigen Mietern den Zugang zu hochwertigem Wohnraum erleichtert.

Unser Immobilienbüro kann Ihnen dabei helfen, das Screening zu bestehen, die notwendigen Dokumente zusammenzustellen und eine Wohnung ohne unnötige Komplikationen zu mieten.

Setzen Sie sich mit uns in Verbindung, wenn Sie in Spanien reibungslos und ohne bürokratische Hürden mieten möchten.